Die Limburgia ist für mich schon seit vielen Jahren der Saison-Höhepunkt und -Abschluss, letzteres zumindest für Oldtimer-Veranstaltungen. Deshalb war auch die Vorfreude groß, zusammen mit Bernhard Lutterbeck – wir fuhren bereits zum zweiten Mal als Team – diese Veranstaltung anzugehen.

Limburgia Trophaeum 2016 TR 250

Wer meinen Triumph TR 250 kennt, weiß: viel Bodenfreiheit ist anders. Und wer die Limburgia kennt, weiß: Feldwege und Schotterpisten sind keine Ausnahme. Deshalb starteten wir in der Junior-Klasse (13 Starter), wobei „Junior“ die Anforderungen an Teams und Wagen sträflich verniedlicht.

Start war in Landgraaf, unweit von Aachen. Trotz allem sind wir bereits am Vortag angereist, auch weil es noch darum ging, den neuen Tripmaster metergenau zu kalibrieren. Diese Strecke für den Tripcheck ist bekannterweise lang, diesmal 24,5 km, und natürlich muss man sie mehrfach fahren, bis die Kalibrierung stimmt. Schlecht kalibriert kann man keine GLP erfolgreich fahren und verpasst ggf. die vom Beifahrer errechneten Abzweige. Verfahrer sind aber bei einem Schnitt von 50 km/h nur schwer aufzuholen.

Bei uns stimmte die Kalibrierung bei der zweiten Runde, auf die mich Mainhard Rittmeier begleitete, bereits genau. Das gab uns die Gelegenheit, zum letzten Mal für zwei Tage zu entspannen. Die Startzeit war für uns auf 8:27 h festgelegt. 10 Minuten vorher gab es das Roadbook. Die Teams konnten dann aber selber entscheiden, ob es mehr Zeit für die Ausarbeitung der ersten Strecken benötigt. Aber die Zeit tickt dann gnadenlos und zu spät kommen führt automatisch zum Wertungsauschluss. Deshalb bloß am Start nicht schon Zeit verschenken. Wer weiß, was unterwegs noch alles passiert?

Limburgia Trophaeum 2016 Strecke

Passiert ist dann aber nichts. Bernhard navigierte mich perfekt über die 700 km Gesamtstrecke – trotz aller Finessen die das Veranstalterteam sich wieder hat einfallen lassen. Seine Ruhe auch in Stresssituationen war sehr wohltuend und so mussten wir lediglich zweimal wieder Zeit hereinfahren.

Wir hatten uns bereits vorher darauf geeinigt, dass er sich auf das Kartenmaterial konzentriert und ich Selbststempler u. ä. übernehme. Diese kurzen „Ruhepausen“ gaben ihm dann die Möglichkeit, ungestört die Karten etwas vorzuarbeiten.

Selbst der TR hat uns die über 20 Aufsetzer und die vielen Bodenwellen verziehen. Die Streckenführung war erwartet hart und die Aufgaben insbesondere unter Berücksichtigung des Zeitaspekts herausfordernd. Es ging über Feld- und Waldwege und insbesondere Luxembourg gefiel uns wegen der großen Anzahl frei befahrbarer einsamster Straßen –„Wege“ trifft es eigentlich besser. Hier ein Beispiel für die Fahraufträge:

Limburgia Trophaeum 2016 WP

Am Ende des Samstags lagen wir dann auf Platz 2 und hatten dabei auch noch enormen Fahrspaß gehabt. Zu dem Zeitpunkt wussten wir aber noch nicht, dass es am nächsten Tag noch besser kommen sollte. Unsere nahezu fehlerfreie Fahrt am Sonntag von Munsbach nach Verviers wurde mit dem für überraschenden Klassensieg belohnt. Dafür gab es Pokale, Siegerkränze und Champagner.

Ein ungeschriebenes Gesetz der Limburgia besagt, dass der Sieger der Junior-Klasse im Folgejahr zwangsaufsteigt, d.h. dann in der Masters-Klasse fährt. Da muss ich mir wohl mit der Bodenfreiheit des TR noch etwas einfallen lassen.

Fazit

Die 700 km von Landgraaf nach Munsbach und von Munsbach nach Verviers haben wieder richtig Spaß gemacht. Danke an Rudolf, René, Wiel, Jos und das ganze Team. Es war eine tolle Veranstaltung.

Gratulation auch an Vater und Sohn Rittmeier, unsere ECC-Sieger 2016, die den vierten Platz belegt haben. Und besonderen Glückwunsch an Marc Kistemann und Bernhard Stein, die in der Masters-Klasse auf Platz 3 gefahren sind.

Rainer Keuser
Bernhard Lutterbeck
Triumph TR 250

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