Nach fast drei Jahren Pause war es für mich die erste aktive Teilnahme an einer Oldtimer-Veranstaltung. Seitdem meine Beifahrerin etwas Spaß an der Navigation verloren hat und vor allem nicht mehr die Zeit investieren möchte, gab es nur noch zwei weniger erfolgreiche Versuche als Beifahrer. Anderseits hatten gerade die virtuellen Orientierungsveranstaltungen in der Corona-Zeit weiterhin viel Spaß gemacht.

Eifel Ardennen Klassik 1

Als Rolf Döhring mich vor einiger Zeit fragte, ob ich nicht mit ihn als Beifahrer die Eifel-Ardennen-Klassik fahren möchte, habe ich dann doch meine Urlaubsplanungen etwas geändert. Zu drängend war die Frage zu klären, ob mir das Fahren in einer Oldtimer-Veranstaltung überhaupt noch Spaß macht und wie ich dieses mit meinem gestiegenen Umweltbewusstsein noch vereinbaren kann.

Und so bin ich dann bereits am Vortag auf kleinen Straßen ins luxemburgische Grenzland gefahren und abends im Hotel das französisch beeinflusste Essen und das Bier aus lokalen Mikrobrauereien in Maßen genossen. Was sollte da am Folgetag noch schief gehen können?

Schief gegangen ist dann aber doch Einiges – als wir uns zur ausgeschriebenen Zeit zum Briefing einfanden, war es schon vorbei und mit einer fehlenden Information haben wir uns dann später auch direkt die ersten 100 Fehlerpunkte eingefahren. Es blieben bei Weitem nicht die letzten. 200 oder vielleicht sogar 300 kamen dazu, das wir bei einer virtuellen Gleichmäßigkeitsprüfung das Ende nicht fanden – wahrscheinlich war es gerade durch Mitbewerber, an denen wir vorbei gefahren sind, für uns nicht erkennbar. Gefunden haben wir dagegen eine etwas verdeckt stehende Sichtkontrolle, die, wie sich später herausstellte, aus einer alten Veranstaltung stammte. Zusammen mit einer übersehenen Einbahnstraßenregelung 50 Meter vor dem Ziel summierten sich somit die Fehlerpunkte und eine gute Platzierung war natürlich dahin.

Aber dafür hatten wir ja die anderen Ecurie-Teams. Rainer Keuser / Bernhard Stein (MSC Höfen) holten den Sieg in der Touring-Kategorie und Mark Otten / Max Kirschbaum waren auch deutlich besser platziert.

Mein persönliches Fazit

Die Fahrt zusammen mit Rolf hat viel Spaß gemacht, auch wenn Kommunikation und Arbeitsteilung für mich ungewohnt waren. Aber Rolf hat auch einen guten Job gemacht. Das Fahren auf den kleinen belgischen und luxemburgischen Straßen hat extrem viel Spaß gemacht – vielleicht sogar zu viel. Obwohl ich mich manchmal schon gebremst habe, wäre vielleicht weniger Tempo doch mehr Erfolg gewesen. Und die Umwelt? Ich habe gerade eine Überweisung an einen Kompensationsanbieter getätigt und damit ein wenig mein Gewissen beruhigt.

Eifel Ardennen Klassik 2 Eifel Ardennen Klassik 3

Kompliment an der Veranstalter, der eine tolle Strecke ausgearbeitet hat. Die Kartenaufgaben waren zwar einfach, aber die Möglichkeit, Fehler zu machen, bot die Veranstaltung auch an anderen Stellen. Das belgische System mit den Flechés war für mich erst einmal ungewohnt, weil diese von unten nach oben angeordnet sind. Rolf sagte, dieses sei aber durchaus nicht so exotisch, wie es auf mich wirkte. Schade finde ich, dass der Veranstalter keine differenzierten Auswertungen veröffentlicht, somit über die potentiellen Fehler teilweise spekuliert werden muss und der Lerneffekt ggf. geschmälert wird.

Martin Landrock

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