Eigentlich wollten wir die Saison mit der Eschweiler Herbstfahrt beenden und in Eupen garnicht mehr starten. Als dann ein Team der Ecurie verhindert war, haben wir kurz entschlossen deren Startplatz übernommen. Eine gute Entscheidung, denn Veranstalter und Petrus hatten alles getan für eine perfekte letzte Rallye im goldenen Oktober.

Eupen Rallye 2016

Anders als bei der letzten Auflage - die immerhin schon drei Jahre zurückliegt - war der Start wieder an der Wesertalsperre. Dort angekommen stachen uns als erstes die Startnummern an den Teilnehmerfahrzeugen ins Auge: So etwa vom Format eines kleinen Badetuchs. Wir hatten ersthafte Zweifel, ob die Türen an unserem Fiat dafür groß genug sind. Dazu dann noch eine kleine für die Windschutzscheibe und das Rallyeschild - wahrhaft großer Ornat.

Bei der Fahrerbesprechung erklärte Marc Kistemann etwas zu den Sichtkontrollen: Ortausgangsschilder, Buchstaben, die berühmte "Eupen-MUH" und Dreiecke (Vorfahrt-achten-Schilder). Klang so ungefähr wie bei der RAMC-Ausfahrt im Juni. Wirklich verstehen konnten wir nicht viel, was aber nur zum Teil an der nicht besonders gutem Akustik lag sondern hauptsächlich an einigen "Mitstreitern" im Saal. Ist es denn wirklich so schwierig mal fünf Minuten den Mund zu halten, damit man den Redner verstehen kann?? Darum haben wir die Fahrerinfo dann umso genauer gelesen und als Touristen die "Dreiecke" eben nicht aufgeschrieben...

Nach einer kompetent-launigen Moderation durch Mike Gries ging es durch einen riesigen Startbogen auf die Strecke. Das Roadbook war verständlich, auch wenn wir an einigen Stellen etwas mit der Kilometrierung haderten (Roadbook: 100 m, Augenschein: keine 20 m...). Dass wir uns doch kräftig verfahren haben, lag nicht am RAMCE, sondern an einer temporären rechts-links-Schwäche. Der Pfeil zeigte nach rechts, wir sind nach links gefahren und schon stand einiges auf der Bordkarte, was da nicht hin gehört hätte...

Auf einer schönen Strecke ging es zur Mittagspause mit Erbsensuppe zurück an die Wesertalsperre. Am Nachmittag hatte die Klasse O keine Bordkarte mehr auszufüllen und konnte sich ganz auf die Landschaft konzentrieren. Das bedeutetet einerseits natürlich entspanntes Fahren, andererseits hat es aber in den Fingern gejuckt, die ganzen stummen Wächter am Straßenrand irgendwo zu notieren. Als besonderes Highlight gab es eine "Flussdurchquerung", an der ein Fotograf stand. Als wir unserem Kleinen das Foto gezeigt haben, kam er sich gleich wie eine Landy vor :-)

Nach einem entspannten Nachmittag mit offenem Verdeck und strahlendem Sonnenschein kamen wir an der Hubertushalle in Lontzen an. Auf das Büffet mussten wir nicht lange warten und kaum waren die letzten Teilnehmer gesättigt wurde auch schon die Siegerehrung angekündigt. Die brachte dann noch eine echte Überraschung. Als einziges Ecurie-Team waren wir in die Pokalränge gefahren! Besonders mit Ruhm bekleckert haben wir uns trotzdem nicht: Es war der achte Platz in unserer Klasse.

Alles in Allem ein schöner Saisonausklang mit kleinen Straßen und prima Wetter. Im Vergleich zur letzten Eupen-Rallye mit 120 Teilnehmer-Teams fanden wir die Veranstaltung dieses Mal wieder überschaubarer und "familiärer", daher hat sie uns besser gefalllen als 2013. Vielen Dank an das Team des RAMCE, wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.

Claudia und Thomas Oberle

Ergänzungen aus tourensportlicher Sicht

Es gab ein gemeinsames Bordbuch für Touristen und Tourensportler. Die Tourensportler mussten nur zusätzlich noch 6 Karte fahren. Häufig hieß es einfach einer eingezeichneten Strecke zu folgen - auf dem kürzesten Weg und ohne zu kreuzen. Aber alles war ein wenig anders als gewohnt.

Der Kartenbeginn war zwar im Text beschrieben, aber nicht immer im Bordbuch vermerkt, sodass etliche Teilnehmer an den ersten Kartenaufgaben vorbeigefahren sind. Uns ist das auch bei Karte 2 passiert, weil Carina dabei war, die Karten vorzubereiten und wir nur begleitend nach Chinesen gefahren sind. Wir haben es 10 km zu spät gemerkt und sind dann nochmal zurück gefahren. Aber drei Sichtkontrollen standen zu dem Zeitpunkt schon unwiderruflich in Bordkarte 1.

Auch bei den Tourensportlern gab es viel Schreibarbeit. Und es hagelte Fehlerpunkte, bei den meisten Tourensportlern im dreistelligen Bericht. Wir haben in der ganzen Saison 2015 und 2016 zusammen nicht so viele Fehlerpunkte bekommen, wie in dieser einen Veranstaltung - und das, obwohl wir alle Kartenaufgaben richtig gefahren sind. So richtig nachvollziehbar ist es für uns nicht.

So hat die Eupen-Rallye zwar Spaß gemacht, aber der angestrebte krönende Saisonabschluss ist es für uns nicht gewesen. Wahrscheinlich sind alle unsere Chancen bei der Furtdurchfahrt schwimmen gegangen;-)

Martin Landrock und Carina Grabowski-Landrock

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